Die Schülerinnen und Schüler der Geschichtskurse 12a und 12g hatten freiwillig eine freien Samstag draufgegeben, um in einer zweitägigen Bonn-Exkursion sich mit dem Kalten Krieg und dessen Nachwirkungen in der Gegenwart auseinanderzusetzen.
Im Bundesministerium der Verteidigung hielt der Jugendoffizier Delzeit einen sicherheitspolitischen Vortrag, der den Bogen vom Kalten Krieg über den Zerfall der Sowjetunion und die Protestbewegung des Euromaidans in der Ukraine bis zum russischen Angriffskrieg spannte - und dessen Folgen für unsere heutige Sicherheit beleuchtete. Damit war der Rahmen gesetzt, um im Regierungsbunker Ahrweiler nachzuempfinden, was die atomare Bedrohung im Kalten Krieg bedeutete: In dem über 17 Kilometer langen Bunker in der Eifel hätten die Bundesregierung und hunderte Staatsbeamter und Militärs Schutz suchen sollen, um von dort einen Atomkrieg zu führen, während über ihnen die Bundesrepublik Deutschland ausgelöscht worden wäre.
Tag zwei der Exkursion widmete sich der Bonner Republik (1949 - 1999). In einer der für Schulklassen selten angebotenen Führungen durch das alte Bundeskanzleramt, das den Charme einer "rheinischen Sparkasse" (H. Schmidt) hat, konnten die Schülerinnen und Schüler den provisorischen Charakter des westdeutschen Teilstaats erleben und sich intensiver mit Bundeskanzler Helmut Schmidt (1974 - 1982) auseinandersetzen. Er wird auf der nachfolgenden Kursfahrt nach Hamburg noch eine größere Rolle spielen, da sich in seiner Regierungszeit die wirtschaftlichen, innenpolitischen und sicherheitspolitischen Krisen wie in einem Brennglas widerspiegelten. Den Abschluss bildete eine Besuch im "Haus der Geschichte", dem besten deutschen Museum über die Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart, das auf eine sehr anschauliche Art die Epoche des Kalten Krieges darstellt.
