Am Montag, dem 26. 06. 2023, war Henri Juda zu Gast am MPG. Er ist Zeitzeuge der zweiten Generation und berichtete Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen von der bewegenden Geschichte seiner Eltern, die im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme verfolgt wurden und den Holocaust überlebten. Andere Familienmitglieder, u. a. sein im KZ geborener Bruder, wurden im Holocaust getötet.
Darüber hinaus skizzierte Henri Juda wesentliche Entwicklungen während der NS-Diktatur in Deutschland. Er erläuterte den Schülerinnen und Schülern zudem die damalige Situation in Luxemburg. Das bot ihnen neue Einblicke, weil sie in den Schulbüchern trotz der Grenznähe nicht thematisiert wird. Und er sprach auch das Mitwirken einiger ehemaliger MPG-Schüler an, die die Nationalsozialisten als Täter bei ihren Verbrechen unterstützten.
Es war bereits der zweite Besuch von Henri Juda an unserer Schule, nachdem er im letzten Jahr einen Vortrag vor Schülerinnen und Schülern der Oberstufe gehalten hatte. Er engagiert sich weiterhin dafür, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten und der Massenmord an der jüdischen Bevölkerung nicht in Vergessenheit geraten. Wie notwendig das ist, wurde den Schülerinnen und Schülern durch die Erzählung über das Schicksal seiner Familie sehr deutlich. Gerade die familiäre Perspektive und der Blick aus einem europäischen Nachbarland hat bei ihnen großes Interesse gefunden.
